Der Jakobsweg auch bekannt als Camino de Santiago ist der Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien. Da ich nun in Nordspanien wohne und gerne wandere soll dies das Ziel der nächsten großen Wanderung werden: der spanische Jakobsweg!

Unter dem spanischen Jakobsweg „… wird in erster Linie der sog. Camino Francés verstanden, die hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab reicht und dabei die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet.“ (WIKIPÄDIA 11/07 ) . Die Jakobsweg-Route besteht als solche seit dem 11 Jahrhundert n. Chr., d.h. vor ~1000 Jahren pilgerten Gläubige zum ersten Mal auf dieser Route zum Grab des Apostels Jakobus. Allein der spanische Jakobsweg (es gibt weitere in Frankreich und sogar Deutschland) hat eine Länge von 800km. Auf der gesamten Länge soll er von romanischen und gottischen Bauten gesäumt sein, was bestimmt mit der tollen Landschaft eine phänomenale Kulisse bietet.

 

Jakobsweg

(Quelle: ebd.; Ausschitt )

Kurz ein paar Worte zum Ziel der Wanderung, dem Grab des Apostels Jakobus:

Das Grab des Apostel Jakobus ist wohl nicht wirklich in Santiago de Compostela (Stichwort: Jakobslegende), aber im 9. Jahrhundert waren große Teile Spaniens von den Mauren besetzt, so dass ein es gerade in die damalige Politik passte. Der Apostel Jakobus soll in Jerusalem gekopf worden sein und wohl auch dort begraben.

Es gab diverse Jakobus-Wunder, wie bsp. die Erscheinung des Heiligen während einer Schlacht um Clavijo in Gestalt eines Ritters. Dieser Ritter wüttete so fürchterlich unter den Mauren, dass der Heilige Jakobus des Beinamen der „Maurentöter“ bekam. Aufgrund der Wunder erstarkte der Wunsch das Grab des heiligen Jakobus vor den Mauren zu beschützen und die Dankbarkeit dem Heiligen gegenüber durch eine Pilgerfahrt zu bezeugen.

War die Jakobsweg-Route zunächst eine gefährliche Angelegenheit, aufgrund der Überfälle durch die Mauren, so war in der Folgezeit während der christlichen Rückeroberung (die Reconquista) die Jakobsweg-Route immer ungefährlicher. Der spanische Jakobsweg erlebte einen wahren Boom, so dass Santiago nach Rom und Jerusalem bald den dritten Platz der bedeutensten Wallfahrtsorte der Christenheit einnahm. So in etwa kam es zum spanischen Jakobsweg!

Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf die Route des Jakobsweges oder die Kulturträger an desen Rand eingehen, da dies Fachleute schon weit besser getan haben (vorallem hinsichtlich Bildern), deshalb hier „nur“ eine kurze Buchempfehlung bzgl. Jakobsweg + Kulturträger -> Rother Wanderführers:

Der spansiche Jakobsweg heute

Der spanische Jakobsweg hat in den letzten Jahren ein Revival erlebt. Pilgerzahlen in Santiago von 100.000 oder 150.000 in den Jahren 1993 und 1999 sprechen eine deutliche Sprache. Vorallem sollen weit mehr junge Menschen den Jakobsweg pilgern als früher.

Ich persönlich denke, dass der Jakobsweg in den letzten Jahren vorallem aufgrund von Büchern an Populrität gewonnen hat. Ich nenne einfach Mal zwei Bücher, die mir spontan einfallen.

Jakobsweg-Buch: Paulo Coelho – Auf dem Jakobsweg

 

Jakobsweg-Buch: Hape Kerkeling – Ich bin dann mal weg

 

Hardcover (oben) oder als Hörbuch (unten)

 

Ich persönlich habe beide Bücher verschlungen (vorallem das Hörbuch von Harpe Kerkeling war sehr unterhaltsam), da ich solche Art von Reiseführern, bsp. für den Jakobsweg, als Einstimmung liebe. Beide Autoren neigen natürlich zum Dramatischen, aber Sebelrasseln gehört nunmal zum Geschäft ;-)

Der spanische Jakobsweg zu Fuß oder per Fahrad?

Im Prizip wird der spanische Jakobsweg erwandert. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit per Fahrrad große Teile zu fahren (Stichwort: Radreise Jakobsweg), obwohl das von vielen eine Jakobsweg Radreise als nicht ganz stilgemäß betrachtet wird. Im Prinzip ist mir perönlich so etwas völlig egal. Mir wurde jedoch von „Pilgern“ erzählt, dass der Jakobsweg per Fahrrad teilweise als grenzwärtig zu bezeichnen sei, da Teilabschnitte der Route auf großen Fernstraßen verlaufen und die spanischen LKW- und Autofahrer im ländlichen Spanien wenig Verständnis für Pilger per Fahrrad zeigen würden (mal ganz abgesehen von den Abgasen). Ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Jakobsweg aufgrund des Relief mit dem Fahrrad für „normale“ Fahrradfahrer ein Genuss ist.

Wann geht auf den Jakobsweg?

Ich will es vorsichtig ausdrücken und sage Mal im nächsten Frühjahr 2008, wenn die Blumen blühen und in Mitteleuropa noch keine Ferien sind werde ich mich an einen schönen Abschnitt machen. Ich werde mir aber zunächst nicht den ganzen Weg vornehmen, da mir eine solche Zeit wahrscheinlich einfach nicht zur Verfügung stehen wird… Ich wünsche allen beim lesen und wandern viel Freude!

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